SteckbriefGeboren: vor ca. 20 Jahren im Heuschober gefunden.Durchschnittlicher Blutalkoholgehalt: 3,2 PromilleIQ: 74Schulbildung: GrundschuleBerufsausbildung: MaurergehilfeÄußerliches Erscheinungsbild: Lange fettige Haare, Rotzbremse, Cowboystiefel, Kuttä, Sackratten, Schweißfüße, letzte Dusche: vor ca. 2 Jahren.Ernsts KommentarIn Schnaps geschtig ogfalla weg.Henn i oin hocka ghet. Etzat wat, muaß kotza, be glei wiedr doa.Übersetzung:Herr Häberle junior entschuldigt sich, dass er aufgrund einervorübergehenden Unpässlichkeit nicht in der Lage ist, jetzt zudiesem Zeitpunkt ein ausführliches Statement zu hinterlassen.Vita:Es begab sich im Jahre des Herrn 1985, als HerbertHäberle im Heuschober das Heu umschichtete. Er war inseine Arbeit vertieft und wurde erst wieder aufmerksam, alser feststellte, dass das Heu zu weinen begann, wenn er mitder Heugabel hinein stach.Hierüber dergestalt verwundert, stellte er eineVersuchsreihe auf, um festzustellen, wann das Heu zuweinen begann. Bald hatte er einen besonders anfälligenPunkt ausgemacht, an welchem er seine Versuchefortsetzte und diese Stelle wiederholt mit der Heugabeltraktierte. Erst nach ausgiebigen Tests kam Herbert auf diegeniale Idee, mal nachzusehen, ob da etwas unter demHeu sei, das diese Geräusche verursachte. Dabei fand erein kleines männliches Baby, das nach all den Einstichenmit der Heugabel aussah, wie Tolstois "Krieg und Frieden" -in Blindenschrift verfasst.Herfür kassierte er auch einen kräftigen Tritt in den Hintern,als er Erna herbei zitierte und ihr seinen Fund präsentierte,welcher hiernach von der Familie liebevoll, wie ein eigenesKind aufgenommen wurde. Er konnte ja schließlich nichtwissen, dass Erna in der Nacht zuvor den kleinen Ernstgenau dort versteckte, um zu verbergen, dass sieschwanger geworden war, ohne das...Naja, Sie wissen schon.Ernst wuchs relativ unspektakulär auf. Mit acht Jahrenschaffte er es erstmals, eine ganze Flasche von Herbertsselbstgebranntem Schnaps zu trinken, ohne gleich wiederalles auszukotzen. Mittlerweile konnte er sich auf bis zudrei Flaschen steigern und übt nun an der vierten Flasche.Sein Traum ist, den Ilmetritschler Rekord, sieben Flaschen,zu knacken und übersieht dabei, dass der Rekordinhaberseither im Koma liegt.Ernst ist sozusagen der Akademiker in Ilmetritschle. Alseinziger Bewohner schaffte er es, eine vom Arbeitsamtangebotene Umschulung zum Maurergehilfen erfolgreichzu beenden. Aus diesem Grunde wurde eine kleineSeitenstraße (oder besser: Trampelpfad) zwischen derErna-Häberle-Straße und dem Erna-Häberle-Gedächtnisplatz "Ernst-Häberle-Weg" getauft.